Diakonie Schwerte
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Europäischer Tag gegen Menschenhandel: Hagen ist wachsam!


Hagen. Menschen die sich umdrehen, erstaunte und auch fragende Blicke: „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden und augenscheinlich in den Köpfen der Passant:innen ein Stück weiter angekommen“, resümieren Margarete Kummer und Eva Kleine von der spezialisierten Diakonie-Fachberatungsstelle „Opfer von Menschenhandel“ zufrieden. Ihre Initiative für die Info- und Mitmachaktion „Schau hin bei Menschenhandel“ in der Hagener Innenstadt kam gut an und wies viele Bürger:innen auf die geringe öffentlichen Wahrnehmung der Problematik hin. Unterstützung erhielt die Fachberatungsstelle dabei auch vom Opferschutz der Hagener Polizei.

Am europäischen Tag gegen Menschenhandel verbanden sich engagierte Passant:innen in der Hagener Innenstadt mit einer Binde die Augen oder verschlossen sie mit ihren Händen. Zeitgleich wurde die Aktion „Schau hin beim Menschenhandel“, die die irische „Blue Blindfold-Kampagne unterstützt und auf einem vom ‚UK Human Traffic Centre‘ entwickeltem Konzept basiert, auch in sieben weiteren NRW-Städten inszeniert. Das Ziel: Die Öffentlichkeit für das Thema Menschenhandel sensibilisieren, aufklären und die Wachsamkeit in der Bevölkerung erhöhen.

„Die Diakonie-Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel ist für unsere Arbeit ein wichtiger Kooperationspartner und Vermittler, mit dem wir im engen Austausch zusammenarbeiten. Betroffene haben neben den Tätern oft kaum Bezugspersonen und leben isoliert, weshalb wir auch die Dunkelziffer der Fälle sehr hoch einschätzen“, berichtet Kriminalhauptkomissarin Nicole Gaertig vom Opferschutz der Polizei Hagen am Rande der Aktion. Dieses Muster würde durch das Beratungsangebot wirksam aufgebrochen, eben weil Betroffenen in einem ersten Schritt der Gang zur Fachberatung häufig leichter fällt als der Besuch auf einem Polizeipräsidium.

Während der Aktion wurden zahlreiche Gespräche geführt und Info-Flyer an die Hagener Bevölkerung verteilt. Verbunden mit der Hoffnung, dass Menschen wachsam sind und ihre Augen vor Menschenhandel nicht verschließen. Denn Margarete Kummer und Eva Kleine wissen: „Jedes Jahr werden weltweit Millionen Menschen, Erwachsene und Kinder, verkauft und ausgebeutet - in der Zwangsprostitution, Arbeit, Bettelei und vielem mehr. Auch in Hagen.“

 

Bildzeile: Die spezialisierte Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, eine Einrichtung der Diakonie Mark-Ruhr, machte bei einer Aktion mit verbundenen Augen in der Hagener Innenstadt auf die geringe öffentliche Wahrnehmung von Menschenhandel aufmerksam.