Diakonie Schwerte
Diakonie Schwerte

Familienzentrum im Roten Haus

Der Name sagt es schon. Das „Familienzentrum im Roten Haus“ ist als Familienzentrum NRW anerkannt. Es war übrigens 2007 Pilot-Einrichtung, also das erste in Schwerte überhaupt. Familienzentren sind Anlaufstelle für die Familien der KiTa und andere Interessierte. Zusammen mit Kooperationspartnern wird ein Programm relevanter Themen und Aktivitäten angeboten.

Die Hauptsache in der zweigruppigen, direkt in der Innenstadt gelegenen KiTa aber sind und bleiben die Kinder. Sie befinden sich im Alter von 2 bis 6 Jahren; es gibt also sowohl „U3-“ als auch „Integrativ-Plätze“, die einen erhöhten Förderbedarf decken. Die Arbeit ist nach einem sehr bewussten Selbstverständnis ausgerichtet. Das Kind steht im Mittelpunkt, seine Stärken, Interessen und Bedürfnisse. Gleichzeitig sind Respekt und Achtung vor anderen wichtig. So lernen Kinder miteinander und voneinander und sind füreinander da. Bemerkenswert in dem Zusammenhang, wie Partizipation praktiziert wird, etwa die Wahlen zum Kindersprecher und Kinderkonferenzen. Gemäß ihrem Leitwort ist die Einrichtung „ein weites Zelt, unter dessen Dach erlebbar wird, dass Gott den Menschen so annimmt, wie er ist.“

Struktur

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Unsere Räume bieten den Kindern vielseitige Anreize für unterschiedliche Wahrnehmungen und Erfahrungen, sowie alternative Möglichkeiten zur Bewegung und Aktivität, Stille und Entspannung. Die Bereiche sind klar voneinander abgegrenzt und bieten die Möglichkeit, Interessen auszuleben; Bauen, Bewegen, Kuscheln, Essen, Schlafen, Verkleiden, Werken, Lesen... Es gibt zwei Gruppenräumen, zwei Nebenräumen, zwei Waschräumen, einer davon mit Wickelbereich, ein Schlafraum, eine Turnhalle, eine Küche, ein Bad und drei Abstellkammern. Das Familienzentrum ist im unteren Teil des Hauses untergebracht. Büro und Personalraum befinden sich in der oberen Etage des Hauses.

Das Außengelände bietet den Kindern ausreichend Platz, den sie für ihren natürlichen Bewegungsdrang benötigen. Ein Spielhaus zwischen Haselnüssen lädt zum Verstecken und Verweilen ein, die Terrasse zum Frühstücken, Tanzen, Spielen, Malen…. Des Weiteren gibt es ein großes Klettergerüst, eine Turnstange, ein Wipptier und allerlei Spiel- und Naturmaterialien. Die nahegelegenen Ruhrwiesen sind immer wieder beliebtes „Ausflugsziel“.

Die Einrichtung ist von montags bis freitags, insgesamt 45 Stunden geöffnet, in der Regel von ca. 7:00 bis 16:00 Uhr; die genauen Zeiten hängen von den Bedarfen der Eltern ab, d. h. sie werden jeweils für ein Jahr in der Elternversammlung festgelegt, ebenso wie die Verteilung der Schließungstage. Die Einrichtung wird max. 25 Tage im Jahr geschlossen; davon stehen 15 Tage in den Sommerferien sowie die Wochentage zwischen Weihnachten und Neujahr fest. Ob darüber hinaus eine Woche in den Oster- oder Herbstferien oder lieber an „Brückentagen“ geschlossen wird, beraten die Mitarbeiter mit den Eltern. Bei Schließung haben die Eltern grundsätzlich die Möglichkeit, ihr Kind in einer anderen Einrichtung der KiTa-Gruppe unterzubringen. Insofern können wir allen Familien die Betreuung ihrer Kinder garantieren.

Pädagogische Arbeit

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In der „teiloffenen“ Arbeit sind sämtliche Spielbereiche frei zugänglich und können von allen Kindern genutzt werden. Gruppenübergreifende Angebote, Kleingruppenarbeit fördern die Gemeinschaft und die Öffnung innerhalb der KiTa. Dabei hat aber jedes Kind auch einen festen Platz in seiner Stammgruppe. In dieser Gruppe werden gemeinsame Rituale z.B. Geburtstagsfeier gelebt. Unsere Arbeit ist ein inklusives Konzept, offen für alle Kinder, niemand wird ausgegrenzt. Im Vordergrund steht das Wohlbefinden jedes Kindes mit seinen Eigenheiten.

Es werden Elemente der Reggio-Pädagogik (benannt nach dem italienischen Ort Reggio nell’Emilia, in dem diese Pädagogik entwickelt wurde) umgesetzt. In diesem Konzept wird das Bild vom Kind geprägt von der Überzeugung, dass Kinder über ein großes Maß an Kompetenzen verfügen und interessiert sind, diese zu erweitern. Sie zeichnen sich dabei durch Energie und Kreativität sowie durch eine eigene Kultur aus, in der Realitätssinn und Fantasie eng miteinander verbunden sind. Kinder lernen durch alltägliche Erfahrungen, durch Erkunden, Experimentieren und vor allem auch dadurch, dass sie ihre Entdeckungen, Erlebnisse, Empfindungen und Deutungen mit „hundert Sprachen des Kindes“ („cento linguaggi dei bambini“) zum Ausdruck bringen; zum Beispiel mit Worten, Bildern oder darstellendem Spiel.

Die Erzieherinnen sind Begleiterinnen und Dialogpartnerinnen der Kinder. Sie schaffen eine Atmosphäre des Wohlbefindens, hören den Kindern zu und beobachten sie, stützen durch ihr eigenes Interesse und ihre aktive Begleitung die „Forschungsprozesse“ der Kinder, stellen Ressourcen für die Aktivitäten der Kinder bereit und geben ihnen Impulse, kommunizieren und reflektieren im Team die Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern und sind Beratungspartnerinnen für die Eltern.

Jedes Kind hat das Recht, seine Bedürfnisse zu äußern und aktiv Einfluss auf die Gestaltung seiner Umgebung zu nehmen. Partizipation wird in unserer pädagogischen Arbeit hoch geschätzt, zieht sich als grundlegendes Prinzip und gelebte Kultur durch den Alltag der gesamten Einrichtung. Das Erlebnis der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung versetzt Kinder in die Lage, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich als wichtigen Teil der Gemeinschaft zu erfahren. Auf diese Weise werden demokratisches Verhalten und Zusammenleben im Alltag der Tageseinrichtung gelebt. Dafür brauchen die Kinder Erwachsene, die ihnen die Bewältigung dieser Aufgaben zutrauen und kindgerechte Formen der Mitbestimmung gewährleisten. Bei den Kinderkonferenzen besteht für die Kinder die Möglichkeit, Wünsche, Bedürfnisse und Kritik zu äußern. In einem Umfeld von Vertrauen und Offenheit werden Kinder ernst genommen, und dabei steht das Gespräch mit dem Kind im Mittelpunkt.

Zusammenarbeit mit den Eltern

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Erziehung in unserer Einrichtung ist familienunterstützend und ergänzend, deshalb ist es wichtig, dass alle an der Erziehung beteiligten Seiten offen und vertrauensvoll miteinander umgehen. Die Kindertageseinrichtung hat den gesetzlichen Auftrag, Eltern in die Arbeit mit einzubeziehen. Die Erzieherinnen sollen mit den Erziehungsberechtigten zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten. Für die Mitarbeiterinnen und die Trägervertretung ist die Zusammenarbeit mit den Eltern von großer Bedeutung, weil die Kindergartenarbeit nur in gutem Einvernehmen mit Eltern erfolgreich sein kann. Eltern sind in jeder Hinsicht Ansprechpartner, wenn es um Entwicklungsbedingungen ihrer Kinder geht. Regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern finden statt. Dieser gegenseitige Austausch fördert die Entwicklung einer Vertrauensbasis zwischen Eltern und der Kindertageseinrichtung und ist somit die Grundlage einer möglichst gut gelingenden Förderung der Kinder. Ziel ist es, eine Partnerschaft zwischen Eltern und Erzieherinnen zu schaffen. Die Mitarbeiterinnen brauchen das Vertrauen der Eltern für die pädagogische Arbeit. Die Eltern brauchen das Gefühl der Sicherheit, dass ihr Kind gut aufgehoben und geborgen ist und zu seinem Lernweg findet. Je besser Erzieherinnen und Eltern zusammenarbeiten, umso besser kann sich ein Kind entwickeln. Unterschiedliche Angebote für Eltern stehen dabei zur Verfügung (z.B. Elternabende, Informationen an der Wandzeitung, Handzettel, Elternbriefe, bei Bedarf Weiterleitung an unsere Kooperationspartner, Feste und Feiern, Familiengottesdienste, Elternbeirat, Elterncafé, Kreativnachmittage, Elternsprechtag, Eltern- Kind-Aktionen).

Tagesablauf

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Eine wesentliche Voraussetzung für den Lern- und Bildungsprozess, sowie die Entwicklung von Kindern ist eine gut abgestimmte zeitliche Gestaltung, die sich an den kindlichen Bedürfnissen orientiert. Die zeitliche Gestaltung in unserer Einrichtung erlaubt wechselnde Phasen zwischen Ruhe und Bewegung, Begegnung und Rückzug, sowie Aktivität und Besinnung. Im Tagesablauf wechseln sich diese Phasen des selbstbestimmten Handelns mit Phasen der pädagogischen Steuerung durch die Mitarbeitenden ab. Feste, gemeinsame Zeiten und Rituale geben den Kindern Sicherheit und Orientierung im Tagesablauf. Um festgelegte Abläufe erkennbar zu machen, werden einzelne Phasen durch die Mitarbeitenden mit einem Ritual (Lied, Vers, etc.) angekündigt. Dadurch erkennen Kinder Strukturen und die verschiedenen Elemente des Tagesablaufs.

Ankommen ab 07.00 Uhr bis ca. 09.00 Uhr

Die Mitarbeitenden begrüßen die Kinder und Eltern freundlich und laden die Eltern zu kurzen Tür- und Angelgesprächen ein. Kurzabsprachen sind wichtig für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der Morgen beginnt mit der Freispielphase

Im Freispiel haben die Kinder die Gelegenheit, sich ihre Zeit selbst einzuteilen, so dass jedes Kind die Möglichkeit hat, nach eigenem Rhythmus und Entwicklungsstand seinen Platz zu finden. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, u.a. kreatives Gestalten, Bauen und Konstruieren, Literatur, Regel- und Rollenspiele, Bewegung, Turnen, Spielen im Garten usw. In dieser Phase ist das Verhalten der Mitarbeitenden begleitend und beobachtend. Sie bieten lediglich offene Impulse an (z. B. Backen, Gestalten...). Aus Beobachtungen entwickeln sich in Zusammenarbeit mit den Kindern unterschiedlichste Projekte, die während der Freispielphase den Kindern angeboten werden. Durch regelmäßige Projektarbeit erleben die Kinder sich als selbstbestimmt und Gestalter ihres Lebens. Ihre Ideen werden entwicklungsgemäß aufgegriffen und erlebbar gemacht. In Selbstbildungsprozessen haben die Kinder die Möglichkeit, sich mit viel Freude und Kreativität weiter zu entwickeln. Sie lernen zu experimentieren.

Frühstück

Wir haben gleitendes Frühstück, d.h. die Kinder können während der Freispielphase an dem vorgesehenen Frühstückstisch bis ca. 10.00 Uhr frühstücken. Sämtliche Mahlzeiten finden in einer gemütlichen Atmosphäre statt. Die gemeinsamen Mahlzeiten sollen Freude am Essen, Selbständigkeit und das Erfahren von Tischkultur und Ritualen unterstützen; Tischgespräche sind erwünscht.

Bewegung im Freien

Bewegung ist ein Grundbedürfnis der Kinder, um mit allen Sinnen die Welt zu begreifen. Besonders beliebt ist das Spielen im Garten, das im Tagesablauf eine wichtige Rolle spielt.

Mittagessen (11.30 Uhr)

Das Mittagessen wird angeliefert. Hierbei wird auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung geachtet. Gemeinsam decken die Kinder den Tisch, sprechen ein Tischgebet und singen ein Lied. Das Essen findet in einer entspannten Atmosphäre statt. Dabei spielen Gemütlichkeit, Tischgespräche und intensive Kontakte eine wichtige Rolle. Freude am Essen, Selbständigkeit, Umgang mit dem Besteck, sowie die gesamte Tischkultur sind unsere Lernziele. Auch Eltern, die 35 Stunden Betreuungszeit gewählt haben, können für ihr Kind ein Mittagessen bestellen. Wer kein Essen bestellen möchte, kann selbst einen Mittagsimbiss mitbringen.

Freiräume für Ruhe und Entspannung

Für die gesunde Entwicklung des Menschen ist es erforderlich, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung zu leben. Aus diesem Grund ist die Ruhezeit im Tagesablauf ein wichtiger Bestandteil. Nach dem Mittagessen teilt sich die Gruppe auf. Die unter-3-jährigen Kinder haben Gelegenheit, im Schlafraum zu ruhen. Decken, Kissen und das eigene Kuscheltier schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit. Für die über-3-Jährigen wird in den Nebenräumen eine gemütliche Entspannungsphase angeboten, eigene CDs können mitgebracht werden.

Kinderkreis

Nach Ruhe und Entspannung startet der Kinderkreis. Er fördert die sozialen Kompetenzen; es wird gesungen, gespielt, getanzt, Geschichten werden erzählt, Bücher vorgelesen, Feste gefeiert, wichtige Dinge besprochen und Kinderkonferenzen abgehalten.

Nachmittagszeit

In der Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr findet die zweite Freispielphase, sowie eine gemütliche Teezeit statt, in der die Kinder einen Nachmittagssnack zu sich nehmen können.

Abschied

Abholzeiten sind abhängig von der Stundenbuchung der Eltern. Kinder und Eltern werden persönlich verabschiedet.